Der Maschinendrusch

Maschinendrusch beim Schusterandretbauer (Frauscher) in Magetsham
Maschinendrusch beim Schusterandretbauer (Frauscher) in Magetsham

Der Dreschflegel war bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts das gängigste Werkzeug zum Dreschen von Getreide. Das Handdreschen fand jährlich unter großem Einsatz körperlicher Arbeitskraft von Beginn der Erntezeit im Juli bis in den Winter hinein statt. Es wurde meistens im „Zweiertakt“ gedroschen. Mancherorts jedoch im Drei und Viervierteltakt. Die Dreschfelgeln war von Ort zu Ort variierend gebaut sodass jeder Drescher sein Eigen als das Beste und das Richtige hielt. Es wurden sehr oft Sprüche erfunden um den Takt beim Dreschen einzuhalten.
1865 wurde die erste Dampfdreschgenossenschaft in Oberösterreich gegründet. Die erste Generation war noch sehr einfach gebaut. Ab 1880 entstanden im ganzen Land ob der Enns Druschgemeinschaften und Druschgenossenschaften, da die sehr teuren Dreschmaschinen mit Dampflokomobil für Gehöfte nicht leistbar gewesen wären.
Um die Jahrhundertwende war das Pfeifen der Dampfmaschine und das Geräusch der Dreschtrommeln ein allzu bekannter Klang in den Ortschaften. Das Maschindreschen wurde zum gesellschaftlichen Ereignis für Jung und Alt am Hof bei dem meist 20-25 Personen die Arbeit verrichteten. Ein Brauch der sich aus der Notwendigkeit des Transportes von Hof zu Hof ergab war das „Maschinführen“. Es wurde manchmal auch besungen sodass es für Erwachsene und Kinder gleich zu einem Erlebnis wurde. Der „Dampferheizer“ war die wichtigste Arbeit, dieser teilte auch die „Maschinenleut“ zur Arbeit ein. Die anstrengende, staubige Arbeit beim Drusch erforderte natürlich auch eine ordentliche Kost für die, die Bäuerin zuständig war. Man begann meist um sechs Uhr am Morgen und beendete den Arbeitstag um sechs Uhr am Abend.