Maria Eich

Unweit Lohnsburg, auf dem Wege von Lohnsburg nach Waldzell, steht eine Kapelle, die jetzt Herrn Fruhstorfer, Gastwirt in Lohnsburg gehört. Sie wird daher auch Fruhstorferkapelle genannt. Ihr eigentlicher Name ist aber Maria Eich.
Maria Eich

Nahe der jetzigen Kapelle stand im 17. Jahrhundert eine Eiche. An ihrem Stamme wurde zwischen 1687 und 1697 ein aus Holz geschnitztes Bild der Muttergottes von Altötting angebracht. In kurzer Zeit bildete sich ein Wahlfahrtsort. Ein Opferstock wurde aufgestellt, in den reichlich Gaben flossen. 1697 wurde Maria Eich zuerst erwähnt: „So ist bey jenigen Frauenpild, welches von andechtigen Christen in eine negst disem Gotteshaus stehente Aichen gebracht worden disß Jahr hinumb in das dabey vorhandne Stäckl gefallen 19 Gulden und 21 Kreuzer“ (Kirchenrechnung). Die Opfergaben stiegen und 1723 wurden dem Stock 92 Gulden und 29 Kreuzer entnommen. Die darauffolgenden Jahre ergaben zwar diese Summe nicht mehr, doch hielten sich die Opfergelder immerhin auf ziemlich ansehnlicher Höhe. Erst von 1733 an sanken die Opfergaben und 1779 wurden dem Opferstock nur noch 3 Gulden und 42 Kreuzer entnohmen. Die geopferten Gelder sowie auch geopfertes Haar (Flachs) bildeten einen Teil der Kircheneinnahmen.
Die reichlichen Spenden reizten lichtscheues Gesindel wiederholt um den Opferstock zu erbrechen, so z.B. 1710, 1726, 1740 und 1743. (Auch in der Kirche wurde wiederholt eingebrochen. 1744 wurden sogar zwei Fahnen gestohlen.
(H. Schamberger 2012)

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