Was geschah 1959

(Von Rosmarie Fruhstorfer)

Im Jänner 1959 berichtete die Rieder Volkszeitung, dass am 28. Dezember 1958 die Volksschule in Riegerting feierlich eröffnet wurde. Die Befürworter freuten sich, dass ein jahrzehntelanger Traum Wirklichkeit wurde. Die Gegner befürchteten eine Spaltung der Gemeinde und besonders der Pfarre. Sie bezeichnen es als Fehler, Filialschulen ins Leben zu rufen, die gar nicht notwendig sind. Herr Rachbauer verhinderte, dass die Kinder aus Lauterbach vom Schulsprengel Lohnsburg zum Schulsprengel Riegerting kamen.

In Hagingers Gasthaus, heute der Kirchenwirt, wurde im Nebenzimmer eine Bar eröffnet, die aus der näheren und weiteren Umgebung großen Zulauf fand, da es noch kaum solche Unterhaltungslokale gab.

In Magetsham wurde eine Tiefkühlanlage in Betrieb genommen. Wirtschaftsberaterin Anni Kinninger hielt einen Vortrag über das Zubereiten zum Einfrieren von Fleisch und Gemüse. Die Anlage umfasste 24 Fächer und hatte ein Volumen von insgesamt 220 Liter!

In Wernberg wurde Schwester Alfreda, die gewesene Landarbeiterin Maria Lugstein, eingekleidet und viele Lohnsburger fuhren hin. 9 Tage später verunglückte ihre Mama beim Kirchensagen. Nun ist sie nach einem Leben in der Mission in Südafrika gestorben.

Von 9.-14. Juni war wieder einmal Hochwasser angesagt. Die Waldzeller Ache verwandelte sich in einen reißenden Fluss. Am Sonntag um 4 Uhr früh erreichte sie den Höchststand, der nur um 20 cm niedriger war als 1954. Die Wiesenkulturen wurden stark vermurt. Landwirt Albert Angleitner, Schwöller,  wurden acht Fuhren Heu von den Fluten weggeschwemmt. Viele Häuser waren betroffen. Der Berghang hinter dem Haus des Josef Berger (Elternhaus des verstorbenen Altbürgermeisters Georg Berger) war so aufgeweicht, dass ein Teil abrutschte. Die Erdmassen drückten eine hölzerne Wand ein. Ein kleiner Kirschbaum, der mitgerutscht war, stand plötzlich mitten im Haus.

Auf dem Steindlberg (Herndlberg) hat man auf Mettmacher Seite mit einer Sonde in 1960 m Tiefe eine ölführende Schicht erreicht. Hoffnungen macht man sich auch, als man in Lohnsburg eine neue Bohrstelle auf dem Grund des Frächters Karl Berger errichtet. Die Leute befürchten den Lärm, doch viel Lärm um nichts. Die Bohrungen waren nicht erfolgreich. Foto

Die Chronik erzählt von der Eröffnung des Güterweges nach Reintal: Der Festakt fand im romantisch gelegenen Reintal bei der Brücke statt. Die neue Marienkapelle wurde eingeweiht die alte musste der Straße weichen. In der Ansprache sagte Pfarrer Freimüller: Ich freue mich, dass das Gott gesegnete Tal, im Volksmund Dobl genannt, eine schöne Verbindungsstraße zur Gemeinde bekommen hat. Maria an der Straße möge allen Benützern eine Schutzpatronin sein. (ich finde sie nicht mehr)

In Kobernaußen feierte man am 16. Juli die Motorspritzenweihe. Direktor Rudolf Reiter, der bekannte Spottvogel hatte wieder ein tolles Fest organisiert. Pfarrer Schlipfinger wird als neuer Pfarrer in Lohnsburg feierlich empfangen. Josef und Elisabeth Ornetsmüller eröffneten Kino und Fernsehstube. Der neue Pfarrer gab der Kinoeinrichtung die Segnung unter der Bedingung, dass der Kinobesitzer keine unmoralischen, minderwertigen Filme zur Aufführung bringe.

Beim Neubau der Volksschule Lohnsburg hoffte man bis Weihnachten vor dem Wintereinbruch noch unter Dach zu kommen. Dies war auch dringend nötig, denn die Schule besuchten damals 66 Knaben und 73 Mädchen.