(Text: Gerd Rabe)
Verkehrsmäßig war der Kobernaußerwald gleich dem Hausruck immer ein Stiefkind. Mag auch die heutige Höhenstrasse von Ried nach Salzburg über Kobernaußen und Schneegattern schon zur Römerzeit bestanden haben (Ortsbezeichnungen wie große und kleine „Beriwart“ weißen darauf hin). So war die Straße der vielen steilen Gegensteigungen wegen doch für das Pferdefuhrwerk von einstmals nur schwer zu bewältigen. Schließlich verfiel man auf die Trift als günstigere Art der Holzbringung und staute in allen größeren Gräben durch Querbringung die Wasser, um auf ihnen zur Frühjahrszeit das im Vorjahr geschlagene Holz bis in den Hauptbach zu triften, der heute noch Schwemmbach heißt. In diesem wurde das Holz bis Braunau weitergetriftet, dort durch einen Rechen aufgefangen und ausgeländet und schließlich nach Stapelung und Trocknung verkauft. 1900 wurde diese Art der Holzbringung durch Errichtung einer schmalspurigen Waldbahn abgelöst, zu der die Hölzer teils durch Handschlitten, teils durch Pferde und Ochsenzug herangebracht wurden. In den Jahren 1953-1955 mußte auch diese Waldbahn allmählich moderneren Bringungsmethoden weichen. Die Geleise wurden abgetragen und die teilweise schon bestehenden schmalen Wege neben der Bahn um die Bahntrasse verbreitert und zu festen Abfuhrstraßen ausgebaut. Der Einsatz modernster Straßenbaumaschinen machte es in kurzer Zeit und auf billige Art möglich, im Staats- und Bauernwald neue Wege und Straßen zu bauen und damit eine ganzjährige Holzbringung in die Wege zu leiten. Das Holz kann nunmehr ab Abfuhrstraße oder im Wald verkauft werden.