Lohnsburg – eine Beschreibung aus 1884

Westlich von Waldzell erhebt sich der eine weite Fernsicht bietende Hochkuchlberg, auf welchem die gefürchteten Ritter Kuchler ihr Schloß hatten, von welchem aus sie ihre Raubzüge hielten und den nach Salzburg wandernden Handelsleuten sehr gefährlich wurden. In Lohnsburg (früher Lehensburg) hatten sie 2 Güter, und dort erbauten sie einen massiven Thurm, in welchen sie die gefangenen Handelsleute sperrten und dort dem Hungertode preisgaben. Dieser Thurm führte lange Zeit noch den Namen Hungerthurm. Von dem Schlosse auf dem Hochkuchlberge sind nur mehr spärliche Überreste vorhanden, wohl aber bestehen noch die von den Kuchlern erbauten Tavernen Kobernausen und Weissendorf und ebenso der Thurm, der aber jetzt, nachdem eine Kirche davon gebaut wurde, anderen edleren Zwecken dient.

Quelle: Oberösterreichische Volkssagen. Gesammelt von Kajetan Alois Gloning. Ried 1884. S. 29

Quelle: sagen.at