Kobernaußer Straße

Die Route von Straßwalchen, einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt zwischen salzburgisch/oberösterreichischem Alpenraum und Alpenvorland, nach Ried war schon um 200 n. Chr. eine Römerstraße, Reste wurden unter der alten Straße auf der Wienerhöhe gefunden.
Um 1476 ist die Rieder Strassen als Sämerstraße erwähnt (Hutleute des baierischen Forstmeisteramts Hoch24356136070_89450b60b9_zkuchl in Stelzen und Kobernaußen, und des Forstmeisteramts gegen dem Mättigtal in Erb), entlang der Grenze zum „königlich“-österreichischen Südostteil des Kobernaußerwald. Das Mauthaus Straßwalchen (heute Gemeindeamt) war das Dreiländereck des Fürsterzbistums Salzburg zu Österreich und Baiern.
Zur Zeit der Besetzung während der Napoleonischen Kriege (1809–1815) – der Innkreis gehörte seit 1779 zu Österreich ob der Enns (eigenes Kronland 1783/84) – war die Post- und Vicinalstraße Ried – Salzburg  so viel genutzt wie die Route Braunau – Friedburg – Pöndorf – Vöcklabruck . 1822 wurde der Straßenzug als bedeutsame Militär-Marsch-Route angegeben, als Teil der Routen von Altaussee/Ischl (Salzkammergut) nach Passau, über St. Gilgen, Mondsee, Zell am Moos, dann von Ried über Schärding oder Riedau/Zell a.d.P, Münzkirchen sowie zwischen den Kreisstädten Salzburg und Ried – das Bundesland Salzburg gehörte seinerzeit seit 1816 als Salzburgkreis ebenfalls zu Österreich ob der Enns. Ihre Länge ab Straßwalchen bis Kobernaußen wurde mit 3¼, bis Lohnsburg 3¾, bis Ried 5¼ Meilen angegeben (österr. Postmeilen zu 7,59 km), ihr Ausbau als Chaussee und Landstraße.
1867–1926 führte die Landesverwaltung die Straße als Kobernausser Bezirksstraße.
In den 1980ern wurde der südseitige Straßenabschnitt zwischen Schneegattern und Steiglberg, der von der Glashütte Schneegattern (Stilllegung 1924) über den Wienerhöhe auf 751 m geführt hatte, aufgelassen (heute nurmehr Forst- und Wanderweg), und von Höcken/Hocheck im Weißenbachtal und den Schwarzmoosbach entlang eine großzügige Ausbaustrecke mit Anbindung der Frauschereckstraße  errichtet. Zu einer Weiterführung kam es aber seinerzeit nicht, man konnte sich nicht entscheiden, ob die Strecke über Pöndorf, über die alte Trasse der Nebenstrecke Steindorf–Schneegattern der Mattigtalbahn (Waldbahn 1887–1954, Schneegattern †1961) nach Friedburg, oder gar direkt durch den Krenwald nach Straßwalchen geführt werden solle, sodass die Strecke heute – vom Steiglberg abwärts kommend – unvermittelt endet, und nach links oder rechts auf kleiner Freilandstraße weiterführt. Durch den Neubau der Umfahrung Straßwalchen sind diese Pläne wieder aktuell geworden, innerhalb der Inn-Salzach-Euregio (gegr. 1994) lassen sich länderübergreifenen Verkehrsprojekte auch anders umsetzten als noch in den 1980ern.

(Austriawiki als Quelle)