Erste Erwähnung von Lohnsburg, Schwedenkriege, Hungersnot und Pest

Urkundlich tritt Lohnsburg erst 1153 auf. In diesem Jahr werden ein „Heinrich“ und ein „Friedrich“ von Lohnsburg als Zeugen erwähnt.

Nachrichten über wichtige geschichtliche Vorgänge fehlen nun durch die Jahrhunderte.

Erst von der Zeit des dreißigjährigen Krieges tauchen solche wieder auf.

Von den entsetzlichen Verwüstungen die der Schwedenkrieg – wie der dreißigjährige Krieg (1618-1648) im Volksmund genannt wird, über Deutschland brachte, blieb zwar unsere Gegend verschont, doch fühlte man sich auch hier von den einfallenden Schweden nicht sicher; denn wertvolle religiöse Gegenstände werden zuerst nach Ried, dann aber nach Salzburg gebracht.

Dort, in der für die damalige Zeit ungemein starken Festung, blieben die Schätze bis 1650 geborgen. Man zahlte in diesem Jahre für das Überführen der Ornate von Salzburg nach Lohnsburg 3 Gulden und 20 Kreuzer.

Wenn man bedenkt dass die Kirche in Lohnsburg niemals viele und reiche Schätze ihr Eigen nannte, dass man also zur Überführung der Kirchenornate keinen eigenen Wagen brauchte, so prägt sich im obigen Fuhrlohn die Preissteigerung ein, die der langjährige Krieg im Gefolge hatte schon sehr stark aus.

Einen deutlichen Hinweis liefert die Kirchenrechnung von 1650 bis dahin bekamen die Sänger und Sängerinnen die bei Prozessionen mitwirkten, mit samen einen Gulden (1650 „in Bedacht der heurigen Theuerung 2 Gulden).

Der dreißigjährige Krieg hatte nicht nur Hunger (56 Personen starben 1650 in Lohnsburg an den Hungerfolgen, die größte Zahl von Sterbefällen im 17. und 18. Jahrhundert) und Teuerung im Gefolge, er war auch eine Ursache dass sich die Pest allenthalben verbreitete.

Auch Lohnsburg dürfte damals von dieser Seuche nicht verschont geblieben sein. Bestimmte Nachrichten über das Auftreten dieser verheerenden Krankheit haben wir aber nur aus dem Jahre 1713.

Zwei Denkmale erzählen uns noch heute über die Schrecken der Pest: die Pestkapelle in Magetsham und die Pestsäule im Riedholz bei Schmidham. Wenige Schritte vor dem Gehölz, Fossing zu wurden die an der Pest verstorbenen beerdigt. Noch heute heißt der Platz „Gottesackerfelder“. Die der Pestsäule beigegebene Inschrift besagt dass in Magetsham alle Personen bis auf drei, in Mairing alle bis auf zwei starben, in Schönberg aber seien alle Bewohner der Krankheit zum Opfer gefallen. (Genaue Aufzeichnungen über die Zahl der Verstorbenen sind nicht vorhanden).