Originaltext von Hans Schamberger, Neufassung von Rosmarie Fruhstorfer
In der Zeit um Allerheiligen und aus aktuellem Anlass rücken die Friedhöfe wieder in den Mittelpunkt. In Lohnsburg dürfte der Raum um die Kirche schon seit Erbauung derselben als Friedhof in Verwendung gestanden sein. Das älteste Grabdenkmal, ein auf Holz gemaltes Bild, stammt aus dem Jahr 1596. Der älteste Grabstein weist die Jahreszahl 1610 auf.
Ehemals war der Friedhof bedeutend kleiner als jetzt und von einer Mauer umgeben. Die Straße zwischen Brennerbauer und Friedhof war einst von so steilen Mergelwänden eingeschlossen, dass sogar hoch oben ein Steg die Straße überbrückte.
Dieser Friedhof hatte gewisse Übelstände und musste über behördliche Anordnung aufgelassen und außerhalb der Ortschaft verlegt werden. Er kam auf einen Hügel östlich von Lohnsburg, der jetzt den Namen „Alter Friedhof“ führt. Da auch dieses Gelände sehr wasserreich ist und die Leichen lange nicht verwesten, wollte man den Friedhof bei der Kirche wieder eröffnen, was auch nach Überwindung mancher Schwierigkeiten bewilligt wurde. Ein Gedenkstein zwischen Pappeln stehend unweit des Eingangs hatte folgende Inschrift:
Dem frommen Andenken an alle hier ruhenden, welche von
Jahre 1842 bis zum Jahre 1864 hier beerdigt worden sind.
Ihr lieben Glieder der Gemeinde, denkt unser beim Vorübergehn,
damit uns Gott dereinst vereine, wenn wsir uns jenseits wieder sehn
R.I:P.
Gewidmet von der Gemeinde-Vorstehung Lohnsburg im Jahre 1880
1893 riss ein Sturm das Friedhofskreuz im alten Friedhof um. Vor Zurückverlegung des Friedhofs auf den ursprünglichen Ort musste erst die jetzt noch bestehende Steinmauer erbaut werden. Auf diese Mauer kam dann eine Ziegelmauer, die aber in den Jahren 1888 und 1890 durch ein Eisengeländer ersetzt wurde.
Weitere Begräbnisstätten waren die Gottsackerfelder an der Straßenbiegung vor dem Riedholz. Dort liegen die Leichen der im Jahre 1713 an der Pest Verstorbenen.
In Kemating, dort wo das alte Spritzenhaus stand, gibt es ein Grundstück mit dem Namen „“Freithof“. Der Sage nach sollen in den Franzosenkriegen Soldaten beerdigt worden sein.
Das Totenholz trägt wohl den Namen von einem Ereignis, von dem ein Eintrag in den Pfarrbüchern in lateinischer Sprache berichtet: Zwischen Schmidham und Fossing hat ein Franzose einen Kameraden erstochen, der 1809 auf dem Lohnsburger Friedhof mit militärischen Ehren begraben wurde.