Bajuwaren, Kuchlerburg und Erdställe in Schrattenbruck

Die einwandernden Bayern fanden hier schon römische Ansiedler vor. Hierfür sprechen die in unserer Gegend auffallend vielen „Erdställe“ welche aus mancherlei Gründen für Werke römischer Bewohner zu halten sind.

Im Riedholz bei Schmiedham kommen Hochäcker vor (Gegenwärtig besteht ein wissenschaftlicher Streit, ob die Hochäcker von vordeutschen oder den Deutschen Bauern angelegt worden sind.

Die Einwanderung der Bayern (Bajuwaren) erfolgte nach 500. Eine genaue Zeitangabe lässt sich nicht machen. Das Innviertel liegt an einem wichtigen Durchzugsgebiet. Es hatte daher von jeher viel von Völkerwogen zu leiden. All das Elend, das die wandernden Hunnen, Awaren und Ungarn über die blühenden deutschen Gaue (Anm. Originalbezeichnung 1912) bekam es in reichlichsten Maße zu durchkosten. Obzwar die Gegend um Lohnsburg durch ausgedehnte Wälder und durch Berge wohl einen gewissen Schutz hatte, scheinen dennoch einzelne Streifscharen der vorhin genannten Wandervölker bis hierher gedrungen zu sein. Lambrecht sagt in seinem „Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Landes ob der Enns“ dass der Sage zufolge im Jahre 900 auf dem Hochkuchl zum Schutze gegen die Einfälle der Ungarn eine Burg erbaut worden sein soll. (Anm. Um welche Sage es sich handelt kommt hier nicht zum Wort). In der Tat musste der ziemlich steile und bewaldete Berg einen vorzüglichen Schutz gewähren.

Man wird wohl auch noch an anderen Stellen Schutzmittel gesucht und gefunden haben. So kommen in einem Walde nächst Schrattenbruck eigentümliche sehr versteckte Abgrabungen vor und auf dem Gipfel des Hochholzes nächst dem Gasthause „Zur Schönau“ ist eine große auffallende Vertiefung und ein wallartiger Erdaufwurf sichtbar. Vielleicht sind diese künstlich geschaffenen Aushöhlungen und der Wall, über deren einstigen Zweck jetzt niemand mehr Auskunft geben kann, Überreste ehemaliger Verstecke oder Volksburgen.

Von der Burg am Hochkuchl ist nur mehr der mehr oder weniger vertiefte Graben vorhanden.

Es geht die Sage um daß von der Burg Hochkuchl bis zum Schloss Wildenau, welches ja auch zum Schutze gegen die Ungarn erbaut worden sein soll, ein unterirdischer Gang führt.

Vielleicht haben wir hierin einen letzten Rest im Bewusstsein dass einst die beiden Burgen zum selben Zwecke errichtet wurden.

Zum Thema Erdställe gibt es mehrere Seiten hier die Interessanteste und wohl auch seriöseste:

http://www.br.de/themen/wissen/erdstaelle-schrazelloecher-gaenge100.html

http://www.br.de/radio/bayern2/bayern/zeit-fuer-bayern/erdstaelle-schrazelloecher-bayern102.html

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